100 km durch den Thüringer Wald

 

Jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli fallen in der kleinen Gemeinde Fröttstädt die Ultra-Läufer ein. Die Freiwillige Feuerwehr mit ihrer Gruppe  „Lauffeuer“ veranstaltet dort den Thüringen-Ultra mit 100 km und über 2150 Höhenmetern.

 

 

Fröttstädt hat etwa 400 Einwohner und liegt am Rande des Thüringer Waldes zwischen Gotha und Eisenach (Wartburg).

 

 

Bei vielen alten Häusern denkt man, die Zeit sei stehen geblieben.

 

 

Vorbei an einer Laubenpieperkolonie ging es zum Dorfgemeinschaftshaus, wo schon viele Läufer ihre Zelte, Wohnwagen oder Wohnmobile aufgebaut hatten. Wer kein Zelt dabei hatte, kam in einer der Gemeinschaftsunterkünfte unter.

 

 

Dort erreichten wir nach ca. 4 ½ Stunden unser Ziel am Freitagabend, wo wir schon mit großem Hallo begrüßt wurden. Die Ultraszene ist eben doch recht klein und familiär.

 

 

Erstes Fachsimpeln mit Kerstin, Heini, Günter und Sylvia.

 

 

Dann ging es zur Anmeldung, die wie die gesamte Organisation reibungslos klappte.

 

 

Michael „Kolibri“ – immer gut drauf- leider dieses Jahr nicht beim Badewannenlauf :o(

 

 

Sylvia ist bei uns in Hamburg zugestiegen und musste erst einmal ihren Kohldampf bekämpfen.
Sie belegte mit 11:33:06 Platz 1 in ihrer AK und Platz 3 in der Gesamtwertung der Frauen. Klasse Leistung!

 

 

Renè zeigt der Konkurrenz schon einmal die Zähne. Mit Erfolg, er erreichte mit 10:59:06 Platz 26.

 

 

Jörg, der Cheforganisator des Badewannenlaufs war ohne sein „Hoppelchen“ angereist.


Am Samstagmorgen war für uns dann die Nacht schon um 3.00 Uhr zu Ende. Nach dem üblichen Prozedere des Einschmierens scheuergefährdeter Stellen (Verflucht, wo ist mein Melkfett?) ging es zum Frühstück. Die fleißigen Helfer hatten schon Brötchen geschmiert und schenkten heißen Kaffee aus.

 

 

Günter bei der Stärkung. Nach seinem erfolgreichen 24-Stundenlauf in Stadtoldendorf lief er hier ein ruhiges, besonnenes Rennen.

 

 

Schneggi in hochkonzentriertem Zwiegespräch mit seinem Fotoapparat.

 

 

MichaF legt letzte Hand an die Frisur (ersetzt das Gard-Haarstudio). Garantiert sie ihm doch eine super Zeit unter 10:00 Stunden.

 

 

Klaus-Peter nutzt die Zeit für ein kurzes Nickerchen (oder war das Meditation?). Machte nach seinem Umzugsstress einen etwas fertigen Eindruck.

 

 

Joghi, der ewige Pechvogel. Er musste nach 50 km wegen Magenschmerzen aufgeben.

 

 

Thomas im Angebershirt vom letzten Jahr.

 

 

Letzte Informationen vom Veranstalter

 

 

Viele Läufer ließen sich von Fahrradfahrern begleiten.

 

 

Und dann ging es endlich los. Um 4:00 Uhr (!!!) wurden wir auf die Strecke geschickt. Die Staffelläufer durften eine Stunde länger schlafen. Die noch vollkommen dunkle Nacht wurde durch Schwedische Feuer erhellt. Anschließen wiesen uns Blinklichter den Weg.

Schnell zog jedoch die Dämmerung herauf und wir erreichten nach etwa 5 km die ersten Steigungen in den Wald. Die feuchte Luft schien bei ca. 20 Grad zu dampfen. Das war Sauna pur!

 

 

Immer wieder grandiose Ausblicke über die Landschaft.

 

 

Die Strecke war so hervorragend ausgewiesen, dass wir diese Schilderwälder nicht brauchten.

 

 

Der Streckenbelag wechselte ständig zwischen Schotter, Wald- und Wiesenwegen.

 

 

Die Verpflegung, hier bei km 25, ließ kaum Wünsche offen.

 

 

Das Wetter war bis zum Mittag noch überwiegen bedeckt.

 

 

Einer von den vielen Helfern an der Strecke. Dieser war allerdings gerade im Pausenmodus.

 

 

Tunnelblick

 

 

Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und es gibt an jeder Ecke wieder neue Ausblicke.

 

 

Bei diesen gelben Pfeilen war ein Verlaufen praktisch ausgeschlossen.

 

 

Einer der 16 VP’s

 

 

Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

 

 

Auch Treppen wurden uns zugemutet.

 

 

Renovierungsstau

 

 

Nach etwa 85 km verließen wir den Wald und jetzt hatte sich rechtzeitig auch die Sonne durchgesetzt. Auch wenn die Wege sehr unterschiedlich und damit recht abwechslungsreich waren, ging dieses ewige Auf und Ab doch ziemlich in die Beine.

 

 

Noch rund 10 km und die Temperaturen überschritten die 30 Grad Marke. Da es aber überhaupt keinen Schatten gab, war es natürlich deutlich wärmer.

 

 

VP km 95.  Hier drehte die FF noch einmal so richtig auf. Die Läufer wurden schon von weitem mit Ferngläsern ausgespäht und dann bei heißen Rhythmen namentlich begrüßt. Ein (warmes) Bier gab Kraft für die letzten 5 km.

 

 

Zusätzlicher Motivationsschub, endlich ins Ziel zu kommen.

 

 

Ein dickes Lob an die Bevölkerung! An der Straße standen unzählige Wannen mit kaltem Wasser und Schwämmen. So konnten wir uns die heiße Birne immer wieder runter kühlen. Ab und an gab es, wie hier,  eine Komplettdusche.  

 

Im Ziel gab es dann einen Sofortausdruck der Zielzeit mit Zwischenzeiten. Für alle Finisher lag ein Funktionshirt bereit, auf dem für Wiederholungstäter Sterne die Anzahl der Teilnahmen dokumentierten.

 

 

Anschließend wurde der Lauf natürlich intensiv diskutiert. Hier verhandelt Jörg gerade mit dem Veranstalter seine Verbesserungsvorschläge: km 51 bis 63 fallen weg und die höchsten Berge werden eingeebnet. Wo das nicht möglich ist, werden Serpentinen geschaffen. Das Ergebnis der Verhandlung stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest ;o)

 

 

Marianne nach dem Zieleinlauf. Nach ihrem fulminanten Weltrekord beim 24-Stundenlauf schon wieder 100 km. Respekt!

 

 

Klaus-Peter hatte seine morgendliche Müdigkeit abgeschüttelt und machte auch nach 100 km einen überraschend wachen Eindruck.

 

 

Flitzemaus wurde schon beim Start von Lahmsogge zum Siegen geschickt. Sie machte das dann auch souverän und finishte mit 10:20:30 als erste Frau.  Wenigstens eine aus dem MMS-Banditos-Team, die Leistung zeigte.

 

 

Holger und Michael. Man beachte die drei Sterne für drei Teilnahmen auf dem Angebershirt!

 

 

Da versucht einer, bei scheinbar nur mäßigem Erfolg, dem anderen etwas zu verkaufen.
 

Fazit:  Der Thüringen-Ultra mit seinen 2150 Höhenmetern ist ein sehr anspruchsvoller Lauf. Durch das Einbinden der gesamten Dorfgemeinschaft gelingt es dem Veranstalter, einen großartigen Lauf auf die Beine zu stellen.

Ich werde mir im kommenden Jahr auf jeden Fall den dritten Stern holen!

Peter Genz